Ines Hoelter - Die Geheimnisse eines charismatischen Auftritts - der Blog
March 17, 2020
Herzlich Willkommen!! Ich
freue mich, dass Sie sich für diesen Blog
interessieren. Er zeigt, dass Sie an Ihrer Präsenz, Ihrer
Überzeugungskraft und Ihrem Charisma arbeiten möchten. Dass Sie Ihre Zeit nutzen möchten, um an Ihrer Persönlichkeit zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Denn dieser Blog ensteht in spannenden Zeiten. Es ist die Zeit, in der wir wegen der Corona-Epidemie “festgesetzt” sind - und uns, ob wir wollen oder nicht, mit uns, mit unseren Mitmenschen, mit unseren Ängsten und Hoffnungen - und damit mit den ganz wesentlichen Themen des Menschseins auseinandersetzen dürfen.
Ich möchte Sie dabei ein wenig begleiten und Sie nun regelmäßig hier über diesen Blog unterhalten. Es soll aber eine Unterhaltung mit Mehrwert für Sie sein. Denn wenn uns Corona etwas lehrt, dann, wie wichtig die tägliche, und vor allem eine gelingende, Kommunikation für uns ist!
In diesem Blog werde ich Ihnen Auszüge aus meinem Buch” Die Geheimnisse eines charismatischen Auftritts - wie Sie zu einem Kommunikationsgenie werden” mitgeben.
Was wird Sie in diesem Blog erwarten? Nun, natürlich genau das oben Gesagte. Ich schreibe über die Stimme, Ihr mächtiges, und dabei so oft vernachlässigtes Werkzeug, und wie sie es optimieren können. Denn Ihre Stimme entscheidet, ob Sie als
vertrauenswürdig wahrgenommen werden. Wenn Sie dann noch Ihre
Körpersprache koordinieren, Ihren Sprachgebrauch optimieren, dann
sollte Ihrem Erfolg auf diesem Gebiet nichts mehr im Wege stehen.
Unsere Stimme wird in heutigen Zeiten immer wichtiger. Nicht nur als
Führungskraft sollten Sie sich diesem mächtigen Werkzeug widmen,
auch als Social-Media-Nutzer, Blogger, Youtuber, Influencer, kurz als
self-made Redakteur, ist Ihre Stimme Ihr wichtigstes Kapital.
In diesem Blog beginnen wir mit
der Stimme, der Stimmführung sowie dem Erlernen von klaren
Satzaufbauten und -strukturen. Später kommt der Körpereinsatz dazu. Sie erfahren, welche Körperposen Sie einsetzen
sollten und welche nicht. Doch eine gute Stimme und eine kongruente Körpersprache ist nichts, wenn Sie vor sich hinstammeln. Also sprechen wir natürlich auch über den einfachen Aufbau von Reden und Vorträgen
sowie das Erlernen von Ad-hoc Reden. So können Sie zu jeder Zeit zu
jedem Thema galant einen kleinen Diskurs halten.
Wenn Sie bis dahin durchgehalten haben, werden Sie in einigen Wochen noch vieles Wissenswerte über einen gekonnten Umgang mit Ihren Mitmenschen lernen. Sie erfahren spannende Dinge zum Small Talk, werden,
„elegant schlagfertig“, erlernen, wie Sie zu einem interessantem
Gesprächspartner werden (auch und vor allem hier ist Ihre Mitarbeit
erforderlich) und lernen sich selbst besser kennen. Ziel ist es,
dass Sie in nahezu jeder Situation nicht sprachlos sind, sondern ganz
im Gegenteil, als charismatisches „Kommunikationsgenie“
wahrgenommen werden, das in nahezu jeder Situation gelassen und
souverän (re-) agieren kann. Dazu sollten Sie sich und Ihre Stärken
und Schwächen bestens kennen.
Last,
but not least, gebe ich Ihnen
eine kleine Knigge mit für berufliche – und im Endeffekt auch
private – Anlässe mit. Denn meiner Meinung nach sind die „guten
alten Werte“ in heutigen Zeiten ins Hintertreffen geraten. Gute
Manieren gelten heute oft als unmodern und antiquiert. Zu Unrecht,
wie ich finde. Denn gute Manieren helfen uns im respektvollen und
vertrauenswürdigen Umgang miteinander. Zudem können Sie, meine ich,
gerade jetzt dadurch punkten, dass Sie als „charmanter
Gesprächspartner“ wahrgenommen werden, auf den man sich verlassen
kann.
Verzeihen Sie mir bitte, wenn ich nicht weibliche und männliche Formen aufführe. Ich rede hier stets vom Genus,
nicht vom Sexus. Meine Damen, Sie sind stets und immer mit gemeint!
In diesem Zusammenhang und in Zeiten der Gender - Diskussionen möchte
ich hier auch in Einem erwähnen, dass die später aufgeführten Beispiele
(bspw. zur Wirkung von - wie ich sie hier nenne - „schrillen“
Frauenstimmen) weder sexistisch
diskriminierend gemeint sind oder gar meine persönliche
Meinung wiedergeben. Es handelt sich um
fundiert erforschte neuronale Vorgänge, die nichts mit
Diskriminierung o.ä. zu tun haben. Vielmehr bin ich, wie die meisten
wissen, selber eine Frau (von daher wären diese Überlegungen per sé
weit hergeholt), was bedeutet, dass ich mit diesen Beispielen und
hier gegebenen Tipps meine Geschlechtsgenossen bzw. -innen ermutigen
und stärken möchte, damit sie eben KEINE stimmlichen Nachteile
befürchten müssen.
Die
Inhalte dieses Blogs bzw. des Buches “Die Geheimnisse eines charismatischen Auftritts” sind meinem Seminar- und
Trainingsprogramm entlehnt und können ebenfalls live und in Farbe
mit anderen Teilnehmern oder auch privat erfahren und erlernt werden.
Und als Konsequenz aus den heutigen Zeiten werden diese Inhalte demächst auch als Webinare erhältlich sein.
Auch können Sie Teile in meinem E-book
„Sprechübungen & Wissenswertes zu Ihrer Stimme“ sowie auf
dem MP3 „Stimm-Workout I“ (erhältlich bei amazon.de)
wiederfinden.
Ansonsten möchte ich noch sagen: Bleiben Sie am Ball!
Wie alles, ist auch die Kommunikation ein Feld der Übung! Machen Sie
lieber jeden Tag eine Minute drei Sprechübungen, als alle 14 Tage
eine Stunde lang. Die tägliche Wiederholung ist effektiver. Das
Gleiche beachten Sie bitte für alle weiteren Tipps, die Sie hier
erfahren: Nehmen Sie sich für jede Woche eine, maximal zwei Dinge
vor, die Sie bei anderen beobachten bzw. die Sie selber anwenden
möchten. Wenn Sie alles auf einmal berücksichtigen möchten,
überfordern Sie sich schnell und fallen in Ihre alten Muster zurück.
Ich freue mich, wenn Sie diesem Blog folgen, und daß ich Sie auf dem Weg Ihrer
Kommunikationsoptimierung begleiten zu darf!
Viel
Vergnügen und bleiben Sie gesund!
Ihre
Inés Hoelter
„Das
erfolgreiche Leben beginnt in dem Moment, in dem Sie beginnen,
erfolgreich zu sprechen.“
Das sagte bereits vor vielen Jahren mein persönliches Vorbild Nikolaus B. Enkelmann.
Und tatsächlich. Erst, wenn es gelingt, Menschen mit unserem Reden zu begeistern, haben wir die Chance, sie positiv und vor allem freiwillig ohne Druck zu dem zu bewegen, was wir uns von ihnen wünschen. Sie folgen uns freiwillig und vertrauen uns. Denn erfolgreiches Sprechen sollte immer zum Vorteil auch unserer Mitmenschen geschehen. Und wir wiederum werden als vertrauenswürdig wahrgenommen. Doch Vertrauen kann nur geschehen, wenn unsere Sprache, Stimme und Körpersprache kongruent ist. Denn wenn wir über
Kommunikation sprechen, sprechen wir über archaische, meist
unbewusste Abläufe in unserem Gehirn: Wenn wir etwas anderes sehen
(Körpersprache), als das, was gesagt wird (Inhalt), bleibt ein
„Geschmäckle“. Wir sind im Zwiespalt und wissen nicht, was wir
glauben sollen. Unser Verstand rät uns, auf den Inhalt zu vertrauen.
Doch unser Urwissen weiß es besser: Der Körper hat etwas anderes
gesagt. Das berühmte „schlechte Bauchgefühl“ setzt ein. Wir
erachten diese Person unwillkürlich als nicht vertrauenswürdig.
Genau darum geht es aber in der (wertschätzenden) Kommunikation: Sie
möchten und sollten bestenfalls Vertrauen und Sicherheit
aufbauen können und wollen! Und das können Sie nur, wenn das
Gesagte (Inhalt) mit dem Gesehenen (Körper) und Gehörten (Stimme)
übereinstimmt.
Und hier erahnen Sie bereits, wo die manipulativen
Techniken einsetzen. Denn natürlich können Sie auch genau das
Gegenteil tun, bpsw. etwas Positives sagen und eine abwertende, wie etwa eine wegwerfende Armbewegung dazu machen. Ihre Zuhörer werden sofort merken, das etwas an Ihrer Körpersprache nicht stimmt. Und damit geraten sie in Stress. Denn sie wissen nicht bewusst, warum sie ein “komisches Gefühl” haben. Sie sehen also, sehr leicht können wir Menschen durch solche Inkongruenzen manipulieren - nämlich immer dann, wenn wir Unbehagen und
Unsicherheiten im Zuge von Machtspielen stiften wollen. Ich möchte nicht zu diesen “dirty tricks” ermutigen. Gleichzeitig ist es für Sie von unschätzbarem Wert, sie zu kennen! Denn nur so merken auch Sie, dass jemand anderes gerade versucht, SIE zu manipulieren.
Sie merken also: Wie alle Werkzeuge, die wir erlernen, können auch, und vor allem, die Kommunikationstechniken als scharfe Waffen oder als Balsam für ein gelingendes Miteinander genutzt werden. Nutzen Sie sie weise und setzen Sie auf Verführung, statt auf Bedrohung. Seien Sie eine Bereicherung für Ihre Mitmenschen. Und Ihre Mitmenschen werden Ihnen vertrauen - und Sie zu schätzen wissen. Weil Sie verantwortungsvoll und wertschätzend agieren. Das soll das Ziel von diesem Blog sein. Werden Sie die integre, faszinierende und aufrichtige Persönlichkeit, die ihre Ideen durch begeisterndes Sprechen und Agieren auszudrücken vermag!
Einen wunderschönen guten Morgen! Schön, dass Sie wieder da sind! Heute und in den kommenden Tage befassen wir uns ein wenig mit einem optimalen Stimmsitz, dem deutlichen Sprechen und warum wir einige Stimmen als angenehm erachten, andere jedoch nicht. Denken
Sie bitte einmal an eine schrille, hohe Stimme. Können Sie
dieser Stimme gut zuhören oder fällt es Ihnen schwer? Wenn Sie wie
die meisten von uns empfinden, fällt es Ihnen schwer. Das ist
vielleicht gemein, aber nicht unlogisch. Denken Sie immer daran, dass
wir uns, wenn wir über Körpersignale und ihre Wirkungen auf uns
sprechen, über unser Stammhirn sprechen. Und hier “lungern” unsere
uralten Instinkte. Und die haben leider noch nichts von political
correctness gehört. Das können wir dieser Tage, in den Tagen von Corona, und vor allem in Kriegszeiten immer wieder beobachten: Instinkte krabbeln in uns hoch. Also. Wenn Sie ergründen möchten, warum wir
schrille Stimmen als unangenehm empfinden, sollten Sie zuerst einmal
in sich gehen und überlegen, wann unsere Stimmen hochgehen. Denn
wann gehen unsere Stimmen hoch? Genau! Wenn wir aufgeregt sind! Nun
gibt es schöne Aufregung (Freude) und negative Aufregung (Angst).
Und hier greift ein weiteres wichtiges Momentum: Wenn wir unsicher
sind, ob es sich um eine positive oder negative Färbung handelt, für
welche Variante entscheiden wir uns? Richtig! Für die negative. Und die negative Variante der Aufregung ist die Angst!
Damals (bzw. in Krisenzeiten) war (und ist) es einfach wichtig, ob das, was da auf dem Boden liegt,
ein Stock oder eine Schlange ist, bzw, war und ist es wichtig, ob unser Gegenüber wohl ein Feind oder Freund ist, ob er wohl eine gute Nachricht oder eine Warnung an uns herantragen möchte. All diese Überlegungen tragen wir bis heute mit uns
herum. Und daher tendieren wir heute immer noch gerne zur „sicheren“
Variante. „Im Zweifel für den Angeklagten“ kommt hier nicht zum
Tragen. Eher das Gegenteil. Wenn wir also schrille Stimmen hören,
setzt (unwillkürlich) unser Fluchtinstinkt ein. Wir wittern
„Gefahr“. Unser Gehirn kann einfach nicht anders. Auch wenn wir
als „aufgeklärte Menschen“ es besser wissen (oder wissen
sollten). Zu verankert sind diese archaischen Muster. Nun ist es
nicht so, dass wir als aufgeklärte Menschen fluchtartig den Saal
verlassen, wenn wir hohe Stimme hören, dazu sind wir
glücklicherweise schon in der Lage. Doch die Auswirkung ist all zu
oft, dass wir allein wegen der „nicht optimalen Stimme“ den
Inhalt (unbewusst) ablehnen. Ja, meine Damen, für uns ist es also
doppelt wichtig, uns unserem Stimmorgan zu widmen. Oftmals
verwechseln wir freundliche Stimme mit hochgeschraubter Stimme.
Begehen Sie nicht diesen Fehler oder reden Sie allenfalls in Ihrer
Kopfstimme mit kleinen Kindern oder Hunden, wenn Sie Ihre
Begeisterung so mitteilen möchten. Im Beruf kann ich Ihnen dazu
nicht raten! Möchten Sie als Frau im Business ernst genommen und als
kompetent erachtet werden,„sombrieren“
Sie bitte Ihre Stimme! Das gilt selbstredend auch für die Herren - allerdings machen die Herren das meist intuitiv. Unsere Stimme ist im Brustraum am besten aufgehoben! Eine
Stimme aus der Brust gesprochen ist ein höchst wichtiger
Erfolgsfaktor - denn es ist die Stimme der Überzeugung!
Wenn Sie also Ihre Kommunikationsfertigkeiten optimieren
möchten, optimieren Sie Ihre Stimme! Eine sichere und feste Stimme,
sowie eine klare, deutliche Artikulation überzeugt Ihre Zuhörer und
lässt Sie selbstbewusst und kompetent wirken. Dieses
gilt - wie gesagt - sowohl für Herren als auch Damen. Eine sympathische, kompetente
Stimme ist also ein Türöffner für Sie - sowohl im privaten als
auch beruflichen Kontext.
Doch wann ist eine Stimme sympathisch und
kompetent? Das werden wir morgen ergründen.
Einen wunderschönen guten Morgen! Schön, dass Sie wieder dabei sind! Nun, heute möchte ich das Geheimnis um eine angenehme Stimme lüften. Denn tatsächlich gibt es einige feste Parameter, die darüber entscheiden, wie und ob wir eine Stimme als sympathisch erachten. Denken Sie einmal bspw. an Barack Obama. Wenn Sie wie die meisten von uns empfinden, stimmen Sie mir zu, dass Barack Obama “gut reden kann”. Was genau jedoch “tut” er?
Wir
empfinden eine Stimme als sympathisch und überzeugend, wenn sie in
ihrer Wohlfühlsprechlage gesprochen wird, also nicht zu hoch
und nicht zu tief klingt, und wenn sie – dem Thema
entsprechend angepasst - optimal moduliert ist, also ein
schönes Spiel aus laut-leise, schnell-langsam, Melodie und Strenge
aufweist. Auch die Artikulation ist hier ein wichtiger Aspekt. Deutliches Reden gilt als “Muss”.
Als
Allererstes: Lernen Sie in Ihrer Wohlfühlsprechlage zu sprechen.
Wenn Sie in Ihrer
Wohlfühlsprechlage – oder auch Indifferenzlage -
sprechen, wecken Sie bei Ihren Zuhörern Vertrauen
und vermitteln das Gefühl von Geborgenheit.
Positiver Nebeneffekt:
Die Wohlfühlsprechlage ist die Stimmlage, in welcher Sie automatisch
am mühelosesten, also mit der geringsten Anstrengung, sprechen. Wenn
Sie in der Indifferenzlage sprechen, sprechen Sie automatisch weder
im Kopf noch im Hals, sondern in der Brust! Und die Bruststimme
wiederum steht für „Führung“!
!
Übung
Sie
finden Ihre Indifferenzlage, indem Sie sich vorstellen, Sie würden
gerade etwas Leckeres essen und dazu MMMH
machen. Der Ton, in dem Sie dieses MMMH automatisch und ohne
Nachzudenken machen, ist Ihre Indifferenzlage. Eine andere Methode
ist, sich vorzustellen, Sie würden telefonieren und dabei ein
unaufgeregtes „hmm hmm“ zu machen. So, wie Sie es machen, wenn
Sie signalisieren möchten, dass Sie zuhören.
Gerade von den Damen höre ich oft bei diesen Übungen: “Da kinge ich ja viel zu dunkel!” Das ist ein wichtiges Zeichen, da es Ihnen anzeigt, dass Sie offenbar bislang zu hoch sprechen. Wie vieles hat auch der Stimmsitz viel mit Angewohnheit zu tun. Trauen Sie sich also, eine Station tiefer zu wandern :).
Weiteres zur Stimme verrate ich Ihnen morgen! Gehaben Sie sich wohl in diesen turbulenten Zeiten!
Ihre
Inés Hoelter
Guten Morgen! Schön, dass Sie wieder da sind! Gestern haben wir über den richtigen Stimmsitz gesprochen. Heute möchte ich ein wenig auf die Dramaturgie eingehen. Denn entsprechend der Anlässe sprechen wir anders. Intuitiv machen wir das meist richtig. Zumindest, wenn wir uns selber in der entsprechenden Emotion befinden. Denken Sie einmal darüber nach, wie Sie sprechen, wenn Sie traurig sind oder wenn Sie sich freuen. Wir haben also entsprechend
des Anlasses die Möglichkeit,
Ihre Stimme und
Ihre Sprechmelodie anzupassen. Um nun mit diesem Instrument zu spielen, ist es wichtig, bewusst zu haben, was wir wann mit unserer Stimme machen, vor allem, wenn wir selber gerade nicht in der entsprechenden Emotion sind, uns jedoch als empathischer Redner erweisen möchten. Gehen Sie bitte dazu einmal in Ihren Körper und
machen Sie sich auf die Reise in ihre Gefühle:
!
Übung
Stellen
Sie sich eine Situation vor, in der Sie
a)
wütend
b)
ängstlich/verschreckt
c)
voller Freude
und
d)
absolut traurig
waren.
Durchforsten Sie Ihren Körper ganz genau! Woran merken Sie
körperlich, dass Sie wütend/ängstlich/freudig/traurig sind? Was
FÜHLEN Sie? (Und bitte lassen Sie Gedanken und Analysen weg)
Was
machen Ihre Muskeln, was macht Ihr Atem?
Wenn
Sie wütend sind, fühlen Sie muskuläre Anspannung gepaart mit dem Wunsch, sich auszuagieren.
(Sie
möchten Ihrem Gegenüber am
Liebsten eine Ohrfeige
geben oder ein Glas zertrümmern, wenn Sie dürften)
Wenn
Sie Angst haben, fühlen Sie muskuläre Anspannung gepaart mit dem Wunsch zu erstarren.
(Sie
möchten nicht entdeckt werden. Oftmals vergessen wir gar zu Atmen)
Wenn
Sie frohlocken, fühlen Sie muskuläre Entspannung gepaart mit dem Wunsch, sich auszuagieren.
(Sie
tanzen, Sie möchten am liebsten die ganze Welt umarmen)
Wenn
Sie in Trauer sind, fühlen Sie muskuläre Entspannung mit dem Wunsch, sich möglichst nicht zu
bewegen.
(Sie
fühlen sich betäubt,
fast körperlos, alles zieht nach unten)
Sie
merken, es
geht hier vor allem um zwei Aspekte: Muskuläre
Anspannung, ja, nein? Und: Bewegung, ja, nein? Die unterschiedlichen
Paarungen haben zur Folge, dass wir in völlig verschiedenen
emotionalen Zuständen sind. Faszinierend, oder? Doch, was hat das
nun mit unserem Kommunikationsgebahren zu tun?
Haben
Sie einmal einen Trauerredner erlebt, der mit lebendigen
Körperbewegungen und viel Singsang in der Stimme über den
Verstorbenen spricht? Wahrscheinlich nicht. Und es wäre auch
unangebracht! Intuitiv würden wir diesen Redner als pietätlos
erachten.
Passen
Sie also Ihre Gebärden und Ihre Stimmmelodie dem Sprechanlass an.
Wenn
Sie ein brisantes Thema vortragen müssen, beispielsweise einen
Changeprozess vorantreiben müssen, nehmen Sie als Treibstoff die
Wut:
Nehmen Sie entschlossene Gesten und sprechen Sie mit fester, aus dem
Bauch kommender, eher
lauter Stimme. Die
Melodie ist hier eher weniger im Einsatz, Sie sprechen meist auf
Punkt bzw. mit Ausrufezeichen (ich komme später noch darauf zurück,
unter „Intonation“). Wenn wir wütend sind, reden wir meist eher
schnell (wenn
jemand langsam und leise in seiner Wut spricht, sollten Sie ernsthaft
auf der Hut sein, denn dann wird es gefährlich).
Wenn
Sie über ein freudiges
Thema sprechen,
dürfen Sie gerne energetischer wirken. Nehmen Sie lebendige
Gesten dazu und in
Ihrer Sprechmelodie darf gerne
mehr Melodie zu
hören sein. Natürlich gehört ein
freundliches Gesicht
dazu, sonst glaubt Ihnen keiner, dass Sie sich freuen. Auch hier
reden wir eher laut als leise und eher schnell als langsam.
Wenn
Sie über ein trauriges
Thema sprechen (müssen), nehmen Sie wenige
und dezente Gesten.
In Trauersituation sprechen wir eher langsam
und leise. Die
Energie ist generell geringer. Auch die Melodie
ist gering.
Mit
Angst sollten
Sie nie sprechen. Die Signale der Angst sind insofern jedoch für Sie
von großer Wichtigkeit, als dass Sie wissen sollten, welche Merkmale
für Angst stehen – mit dem Ziel, dass Sie diese
Gesten und Sprechgewohnheiten tunlichst vermeiden!
gehetztes, leises, undeutliches Sprechen
wenig bis keine Körperregungen
fehlender Blickkontakt
schneller Atem
Alles
das signalisiert Ihren Zuhörern, dass Sie ängstlich und angespannt
sind. Wenn Sie schon einmal von den Spiegelneuronen gehört haben,
wissen Sie, dass
deswegen Ihre Zuhörer innerhalb weniger Zeit selber unruhig und
angespannt werden. Ferner rutschen Sie in Ihrem „Standing“ ganz
schnell in einen Tiefstatus. Auch den gilt es als guter Sprecher zu
vermeiden. Sie wollen ja nicht als Bittsteller oder Underdog
wahrgenommen werden, sondern als kompetenter, wertvoller und
ernstzunehmender
Gesprächspartner.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Üben und freue mich, wenn Sie morgen wieder dabei sind, wenn es heißt “Gefühl schlägt immer Intellekt!”
Herzlich Willkommen und schön, dass Sie wieder dabei sind! Gefühl schlägt Intellekt. Ja, Sie sollten versuchen, Ihre Zuhörer durch Begeisterung zu “catchen” und nicht durch Druck. Wenn Sie es schaffen, dass sie Ihnen freiwillig folgen und Ihren Bitten bzw. Wünschen folgen, haben Sie quasi gewonnen. Und das schaffen Sie neben einer gekonnten Gesprächsführung (dazu kommen wir später) durch und mit einem gewinnenden Auftritt. Zu diesem gehört neben der Körpersprache ein gekonntes Sprechen. Hier und heute nun einige Sprechübungen, die es Ihnen ermöglichen sollen, dass Sie Ihre Aussprache und später, darauf aufbauend, auch Ihre Dramaturgie optimieren. Denn: Ein
gewinnendes Sprechen
kommt nicht
von selbst und will gut eingeübt und trainiert werden. Ihren
Stimmsitz haben Sie jetzt bestenfalls optimiert. Zur Wiederholung: Denken Sie vor jedem
Sprechauftritt an „Ihr“ leckeres Essen und machen ein entspanntes
und genussvolles „mmmmh“. Bald werden Sie es nicht mehr laut
machen müssen. Es wird reichen, wenn Sie nur daran denken und Ihre
Stimme rutscht in den richtigen Raum, Ihre Brust.
Bei
den folgenden Übungen stellen Sie sich bitte entspannt, wenngleich
aufrecht hin. D.h. Ihre Beine
stehen hüftbreit,
die Knie sind
nicht ganz durchgedrückt,
der Rücken
ist aufrecht,
das Kinn im
rechten Winkel zum Brustbein.
Die Schultern
haben nichts(!) mit der Atmung zu tun. Sie hängen
entspannt nach unten,
ziehen
weder nach hinten, noch hängen sie nach vorne. Dieser Stand ist auch
Ihre Ausgangsposition für Reden vor Publikum. Bis auf den Armeinsatz
stehen Sie genauso, bevor Sie zu Leuten sprechen. Doch dazu kommen
wir später noch einmal zu sprechen.
Wir
beginnen mit dem Atem. Denn offenkundig ist der Atem wichtig für den
Vorgang des Sprechens. Ein Atemzug besteht aus drei
Teilen
- Einatmen
- Ausatmen
- Natürliche
Pause (meist nach dem Ausatmen)
Den
Ausatem nutzen wir, um unsere Stimmlippen (wir sprechen
fälschlicherweise meist von unseren Stimmbändern) zum Schwingen zu
bekommen. Je flacher der Atem, desto flacher und dünner die Stimme.
Auch hier greift wieder das obige Beispiel der Angst: flache,
schnelle Atmung signalisiert Angst (egal, ob Sie wirklich Angst haben
oder nicht). Umgekehrt können Sie keine Angst verspüren, solange
Sie tief und ruhig atmen. Und eine tiefe, ruhige Atmung steht für
Entspanntheit, Souveränität und Vertrauenswürdigkeit.
Nachgewiesenermaßen verringert sich die gesamte Herzfrequenz durch
die richtige Atmung. Einen vollen Atem bekommen wir durch ein
lockeres, volles Einatmen, und zwar in den Bauch und nicht (nur) in
die Brust. Wir wollen weg von der Brust- (oder Hoch-) hin zur
Bauchatmung! Durch die Bauchatmung wird das Zwerchfell nach unten
gedrückt und massiert dort gleichzeitig die Organe. Versuchen Sie
sich vorzustellen, Ihr Körper sei ein Blasinstrument.
!
Übung
Setzen
oder stellen Sie sich aufrecht hin. Achten Sie dabei darauf, dass Ihr
Rücken und Ihre Wirbelsäule eine senkrechte Gerade bilden. Nehmen
Sie den festen Untergrund wahr, der Sie sicher trägt. Spüren Sie
Ihre Füße, wie Sie fest mit dem Boden verwurzelt sind und die Ihnen
einen sicheren Stand gewähren. Nun nehmen Sie sich die Zeit das
natürliche Ein- und Ausfließen Ihres Atems zu spüren. Legen Sie
die Hand auf den Bauch, atmen
Sie in den Bauch, als wollten Sie einen Rettungsring in Bauch, Taille
und Rücken legen.
Für
diese Übung beginnen Sie am besten immer damit, auszuatmen. Lassen
Sie all die Anstrengungen, all die Sorgen und Konflikte des Tages mit
einem kräftigen Seufzer
los.
Nun
atmen Sie ein und spüren Sie dabei wie sich Ihre Lungen und Ihr
Bauchraum mit frischer unverbrauchter Luft füllt. Sie können diese
Atemübung gerne noch ein paar Atemzüge lang fortsetzen.
Wenn
Sie nun innerlich soweit sind und Sie sich in Ihrem Körper
angekommen fühlen, atmen Sie erneut tief ein und mit dem nächsten
Ausatmen bilden Sie mit leichten, ungespannten Lippen ein stimmloses
FFFFFFF bzw. ein stimmhaftes WWWWW. Spüren Sie wie dabei Ihre Lippen
vibrieren und sich diese angenehme Vibration auch auf Ihren Kopf- und
Halsbereich ausbreitet.
Machen
Sie sämtliche Übungen immer nur so lange sie Ihnen gut tun. Sollte
Ihnen unwohl oder schwindelig werden, machen Sie eine Pause und
setzen sich hin.
Viel Spaß bei Ihren ersten Stimm- und Sprechübungen wünscht Ihnen
Ihre
Inés Hoelter
Guten Morgen und schön, dass Sie wieder dabei sind! Haben Sie an die Umstellung der Uhr gedacht? Alle halbe Jahre das gleiche: Wird sie nun vor oder nachgestellt, die Uhr? Und vielleicht haben Sie bei dieser Überlegung bereits den ersten tiefen Seufzer des Tages von sich gegeben. Und ich als Präsenztrainerin möchte Ihnen sagen: Seufzer sind wunderbar für Ihre Stimme, Ihren Muskeltonus und Ihre Atemführung.
Seufzen Sie doch einmal gezielt auf HA HA HA aus!
Seufzen tut also nicht nur gut, sondern ist auch gut. Daher bleiben wir heute beim Seufzen, bzw. beim Atmen, bzw. Atem. Der Atem ist essentiell für gutes Sprechen. Daher möchte ich Ihnen einige weitere Übungen ans Herz legen - denn Sie wissen ja: Wie bei allem, macht auch hier die Übung den Meister (und natürlich die Meisterin). Also, fangen wir an:
Schnüffeln
Sie durch die Nase 3x kräftig ein, atmen Sie auf ein stimmloses FFF
oder SSS lange aus.
Atmen Sie ein und dann langsam auf MOOOH aus. Zählen Sie dabei im
Kopf mit. Das ganze wiederholen Sie. Bestenfalls gelingt es Ihnen,
Ihren Ausatem jedes Mal zu verlängern. Machen Sie dies in
verschiedenen Stimmhöhen.
Atmen Sie natürlich ein, dann sprechen Sie folgenden Satz. Sprechen
Sie erst eine Zeile, dann zwei, dann drei, usw., bis sie den ganzen
Satz mit einem Atemzug entspannt sprechen können:
Herr
von Hagen
Darf
ich’s wagen
Sie
zu fragen
Wieviel
Kragen
Sie
getragen
Als
sie lagen
Krank
am Magen
Im
Spital
Zu
Kopenhagen
Machen Sie auch diese Übungen wieder nur so lange und so oft, wie Sie sich gut dabei fühlen! Bei Schwindel oder Unwohlsein stoppen Sie bitte!
Doch nicht nur der Atem ist wichtig beim Sprechen. Auch das Aufwärmen. Denn bevor
wir die Stimme fordern, sollten wir Sie aufwärmen. Genau wie ein
Motor, der erst warmläuft oder eine Fahrradkette, die geölt werden
möchte.
Folgende Übungen eignen sich, um Ihre Stimme aufzuwärmen:
Summen Sie in Ihrer
Indifferenzlage ein MMMMM bis
Ihre Lippen vibrieren
Tönen Sie ein MMAAAA. Gehen Sie dabei die Stimmleiter rauf und
runter, „ölen“ Sie Ihre Stimme!
Summen Sie mit übertriebener Kaubewegung und gleichzeitig
geschlossenem Mund. Gerne klopfen Sie sich dazu auf die Brust. Auch
hier gehen Sie gerne mit Ihrer Stimme rauf und runter.
Sprechen Sie ein JAAAA BLAUUUU mit übertriebener Mundbewegung.
Morgen werden wir uns dann mit unserem Zwerchfell befassen.
Das
Zwerchfell ist unser größter
Atemmuskel und
damit für die schonende und effektive Stimmerzeugung von großer
Bedeutung. Die Übungen, die ich Ihnen morgen zeigen werden, sollen helfen, die Elastizität und
Kontrollierbarkeit des Zwerchfells zu fördern.
Einen wunderbaren Sonntag wünscht Ihnen
Ihre
Inés Hoelter
P.S.: Haben Sie schon mitbekommen, dass ich Ihnen ganz neu ein Webinar anbiete? Schauen Sie doch einmal unter ines-hoelter.com/shop! Dort finden Sie die erste Folge meines Grundkurses “Stimme. Sprache. Präsenz.”
Guten Morgen, und schön, dass Sie wieder dabei sind! Ich wollte Ihnen noch Ihr Zwerchfell etwas näher bringen. Das Zwerchfell und seine Beherrschung sind unentbehrlich, um später mit der „berühmt berüchtigten“ Stütze
sprechen zu können. Eine Bauchatmung ist hierbei von eminenter Wichtigkeit. Legen Sie bitte eine Hand auf Ihre Bauchdecke und spüren Sie, wie sich Ihre Bauchdecke beim Einatmen hebt und beim Ausatmen senkt. Ziel ist es, in Zukunft die Luftabgabe beim Sprechen gezielt zu steuern. Folgende Übungen helfen Ihnen, Ihr Zwerchfell besser kennenzulernen und zu erspüren.
Übung
Machen Sie eine Eisenbahn nach und machen ein SCHE SCHE SCHE und ein
TE SCHE KE. Diese Laute sollten schön aus dem Bauch kommen!
Lachen Sie laut und aus dem Bauch heraus!
Übrigens:
Auch beim Vorgang des Hustens arbeiten Sie aus dem Zwerchfell heraus
Um gekonnt und charismatisch zu sprechen, ist eine deutliche und gekräftigte Stimme ebenfalls wichtig. Dazu brauchen Sie natürlich
eine gut trainierte Stimme. Wie bei anderen Übungen zum
Muskelaufbau, geht es auch hier darum,
den Muskel – in diesem Fall den Musculus vocalis - zu stärken und
zu fordern. Machen Sie dazu folgenden Übungen.
Übung
Rufen Sie ein kräftiges HEY oder HO in den Raum.
Nehmen Sie eine gezielte Handbewegung mit dazu!
Machen Sie einen Karnevalstusch auf TETEE TETEE TETEE nach. Nehmen
Sie nacheinander die verschiedenen
Vokale als Variation (TATAA TATAA TATAA, TITII TITII TITII etc.) und
gehen Sie die Tonleiter rauf und runter.
Übrigens
soll Löwengebrüll über Unsicherheiten hinweg helfen!
Natürlich
sind alle vorherigen Übungen nichts, wenn wir nicht - quasi als
Königsdisziplin – unsere Lippen sorgsam formen, unsere Zunge
aktivieren und unseren Mund beim Sprechen öffnen. Wie sonst könnte
man uns anständig verstehen. Um die Lippen und die Zunge flexibel
und beweglich zu halten, sprechen Sie folgende Übungen jeweils
10x möglichst sauber und möglichst schnell hintereinander weg.
Artikulieren Sie übertrieben!
Übung
OS OSCH OS OSCH
tatatata-tetetete-titititi-totototo-tutututu
herrschsüchtig
Semmmelknödel
tschechisches Streichholzschächtelchen
Massachussets
In Ulm, um Ulm und um Ulm herum
Machen Sie von diesen Übungen lieber 2-3, die Ihnen Spaß machen als alle zusammen. Und üben Sie lieber jeden Tag 1 Minute, statt einmal im Monat eine Stunde. Das regelmäßige Üben bringt Ihnen weitaus mehr! :)
Viel Spaß wünscht Ihnen
Ihre Inés Hoelter
P.S.: viele weitere Übungen und Wissenswertes zu Ihrer Stimme finden Sie übrigens auch auf meinem ÜbungsMP3 “Stimm-Work-Out I”, erhältlich bei amazon und auf meiner Website ines-hoelter.com.
Guten Morgen, und schön, dass Sie wieder da sind! Haben Sie schon einmal von dem berühmten “Korkensprechen” gehört? Das funktioniert wirklich. Nehmen Sie dafür Weinkorken in den Mund, zwischen Ihre Schneidezähne. Bitte beißen
Sie jedoch nicht feste zu, sondern schauen nur, dass er Ihnen nicht
herausfällt. Die Zunge und die Lippen müssen jetzt mehr arbeiten,
weswegen Ihre Sprache hinterher viel sauberer klingt. Sprechen Sie so nun einige Zungenbrecher. Hinterher wird Ihre Stimme sehr viel klarer klingen, Ihre Aussprache sehr viel sauberer sein.
Neben
den gezielten Übungen zur Stärkung Ihrer Stimme, können Sie
einiges für ihre Pflege tun: Vermeiden Sie Kaffee und schwarzen
Tee, denn er trocknet Ihren Mund aus. Wasser ohne Kohlensäure in
Zimmertemperatur sollte vor Sprecheinsätzen das Getränk Ihrer Wahl
sein. Auch Nüsse und Bananen sollten Sie meiden. Thymiantee zum
Trinken und Salbeitee zum Gurgeln ist Ihre Wahl, sollten Sie Ihrer
Stimme einmal etwas Gutes tun wollen.
Übrigens:
Bitte vermeiden Sie es, sich zu Räuspern! Husten Sie lieber
oder versuchen Sie das Missempfinden wegzusprechen. Beim Räuspern
reizen Sie Ihre Stimmlippen nur noch mehr!
Ich sagte es bereits: Wie
bei allem, was wir neu erlernen und uns aneignen möchten, ist es
sinnvoller, jeden Tag ein paar Minuten zu üben, statt einmal die
Woche eine Stunde. Überlegen Sie sich ein
Training, stellen Sie es sich frei zusammen aus den hier vorgestellten Übungen und: Üben Sie täglich!
Viel Spaß wünscht Ihnen
Ihre
Inés Hoelter
P.S.: in meinem Buch “Die Geheimnisse eines charismatischen Auftritts” lernen Sie noch viele weitere Übungen kennen! Erhältlich auf meiner Website unter /shop oder bei amazon.
Guten Morgen! Wie schön, dass Sie wieder dabei sind! Heute widmen wir uns einmal dem Satzbau und Ihren Intonationen. Vielleicht
wundern Sie sich, dass wir uns dem „Satzaufbau“ widmen. Weil Sie
glauben, Sie würden doch durchaus fließend sprechen. Zumal, wenn
Sie in Ihrer Muttersprache reden. Und wieso Intonationen? Eine Frage ist eine Frage und ein Aussagesatz ist ein Aussagesatz. Oder? Seien Sie sich da nicht zu
sicher. Nehmen Sie sich doch einmal auf
Ihrem Handy auf und hören Sie sich selbst einmal zu. Wie stellen Sie
sich (also Ihre Person) anderen vor? Und wenn Sie reden, kommen
irgendwann „ähs“ und „ehms“ und „öhs“? Und wenn ja,
WANN kommen diese? Und wie beenden Sie Ihre Gedanken und Sätze?
Vielleicht mit „Ja“ oder „Genau“ oder beidem? Und wie ist Ihre Sprechmelodie? Gehen Sie rauf? Gehen Sie runter? (Im Fachjargon: Sprechen Sie in fallenden, schwebenden oder steigenden Kadenzen?) Hören Sie genau hin und schreiben Sie alles auf was Ihnen auffällt. Und ganz zum Schluss: Gefällt Ihnen, was Sie da hören? Klingt das überzeugend und kompetent?
Morgen sprechen wir dann weiter und ich verrate Ihnen einiges zu unseren diversen Intonationen! :)
Starten Sie gut in die Ostertage und seien Sie morgen wieder dabei!
Guten Morgen! Und wie schön, dass Sie nach den Ostertagen wieder dabei sind. Wir hatten beim letzten Mal darüber gesprochen, dass Sie sich aufnehmen und genau zu hören sollten, wie Sie sich vorstellen und wie Sie sprechen. Und?
Hand auf´s Herz: Bringen Sie Ihren Satz klar zu Ende? Ohne
Verlegenheitslaute? Und gehen Sie am Satzende auch mit der Stimme
runter, damit der Zuhörer merkt, dass der Satz zu Ende ist? Sprechen Sie also in steigenden, schwebenden oder fallenden Kadenzen?
Wenn
Sie es wie die meisten von uns tun, dann tendieren Sie dazu, mit
Ihrer Stimme oben zu bleiben oder gar hoch zu
gehen und die Sätze mit Verbindungen wie „und“, „weil“,
„deshalb“, „wobei“ oder auch „ja..und..“ in die Länge zu
ziehen. Bringen Sie jedoch stattdessen Ihre Sätze zu Ende und
zwar, in dem Sie - im wahrsten Sinne des
Wortes - auf den Punkt kommen und daher
auch stimmlich einen Punkt setzen. Einen Punkt setzen wir
stimmlich, indem wir mit der Stimme
RUNTER gehen. Wir sprechen im Fachjargon hier von steigenden,
fallenden oder schwebenden Kadenzen. Sie sollten, solange Sie keine
Frage stellen, in schwebenden oder fallenden Kadenzen sprechen. Das
heißt: Sprechen Sie in Aussagesätzen! Für sich selbst und Ihre
Zuhörer machen Sie es sich leichter! Packen Sie maximal drei
Informationen in einen Satz. Danach ist dieses
„Informations-Paket“ geschnürt und Sie gehen mit Ihrer Stimme
runter. Wenn Sie das tun, schlagen Sie
damit mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sie selber wirken aufgeräumt
und klar in Ihrer (Sprech-) Struktur. Ferner geben Sie sich und Ihrem
Vortrag eine klare Linie. Ein weiterer Vorteil: Automatisch machen
wir eine kleine PAUSE, wenn wir einen Satz zu Ende gebracht haben.
UND DAS IST GUT SO! Pausen sind ein Genuss – sowohl für
Sie, weil Sie sich neu sammeln können, bevor Sie weiter sprechen,
als auch für Ihre Zuhörer. Denken Sie immer daran, dass diese das
Gesagte (in den meisten Fällen) zum ersten Mal hören und somit Zeit
benötigen, um das Gehörte erst einmal
in ihrem Kopf verarbeiten zu können.
Diese Zeit geben Sie Ihrem Publikum, indem Sie kleine Pausen zwischen
Ihren Sätzen einhalten.
Guten Morgen! Wie schön, dass Sie wieder dabei sind! Wir haben oben über Pausen gesprochen. Und über Kadenzen und Intonationen. Und warum Sie so wichtig sind erkläre ich Ihnen heute: Bereits hier, in Ihrem ersten Satz, mit dem Sie zu Ihrem
Publikum sprechen, wird über Sie entschieden, ob Sie als eine
kompetente (Führungs-) Person erachtet werden, oder als ein
Underdog. Je höher Sie auf der Karriereleiter stehen, desto
wichtiger ist dieser Aspekt der gut eingesetzten Kadenzen also für
Sie! Sollten Sie den (unbewussten) Fehler machen
und bereits bei der Vorstellung Ihrer eigenen Person in
steigenden Kadenzen (also mit hochgehender Stimme) sprechen,
signalisieren Sie damit (unbewusst) Unsicherheit (Denn Sie stellen ja
intonationstechnisch gesehen tatsächlich Fragen)!
Dieses Dilemma kommt sehr oft bei einem „Nein“ zum Tragen. Ein
„Nein“, das mit
einem Lächeln und hochgehender Stimme gesprochen wird, ist
schwer als ein „Nein“ vom Gegenüber
zu verstehen. Ein klares „Nein“ mit runter gehender Stimme schon
sehr wohl.
Achtung!
Wenn Sie sehr stark auf Punkt „runterziehen“,
wirken Sie sehr schnell arrogant. Das kann natürlich gewünscht
sein. In diesem Fall würden Sie die Satzführung auf Punkt als
Manipulationsmittel nutzen, um einen
Hochstatus herzustellen: Bei einem stark auf Punkt gesprochenem Satz
„wagen“ wir keine Widerworte. Sollte dies nicht gewünscht sein,
wählen Sie eine Mischung aus
schwebender und fallender Kadenz. Hier ist Fingerspitzengefühl
gefragt!
Übung
Nehmen
Sie sich (wieder) auf und sprechen Sie sehr kurze(!) Sätze. Nach jedem
kleinen Satz gehen Sie mit Ihrer Stimme nach unten. Sie werden sich
wundern, wie schwer es Ihnen am Anfang fällt. Starten Sie mit
Subjekt-Prädikat-Objekt Sätzen, also bspw.:
Ich
gehe in den Supermarkt.
Thomas
lädt die Tomaten in den Kofferraum.
Tipp:
Eventuell hilft es Ihnen, wenn Sie sich vorstellen, Sie würden einen
Text diktieren.
Wenn
Sie diese Art von kleinen „Informations-Paketen“ sauber auf den
Punkt bekommen, verlängern Sie Ihre Satzkonstruktionen etwas. Denken
Sie daran: Maximal drei Informationen in
einen Satz geben. Sie laufen sonst Gefahr, dass alles weitere nicht
mehr vom Zuhörer wahrgenommen wird. Ferner „verwässern“ Sie
Ihre Aussagen. Es ist ein großer Unterschied, ob Sie feierlich
sagen:
Mein
Name ist Eva, ich bin 38 Jahre alt und CEO bei einem weltweit
marktführendem Automobilzulieferer. (Punkt, Stimme runter) Ich liebe
es, zu reisen und zu lesen! (eher gerade Kadenz)
Oder:
Ja, hallo (steigende Kadenz)…mein Name ist Karl (steigende
Kadenz)…äh…ich bin 38 Jahre alt (steigende Kadenz)… ich
arbeite als.. äh..CEO bei einem Automobilzulieferer (steigende
Kadenz)…ja…was mache ich gerne (schwebende Kadenz)….äh…ja..ich
reise ganz gerne (steigende Kadenz)…und lese (schwebende
Kadenz)….und ja. (fallende Kadenz)
Fazit:
Schaffen
Sie klare Satzstrukturen!
Sprechen
Sie in Aussagesätzen!
Seien
Sie stolz auf das, was Sie zu sagen haben!
So
wirken Sie klar, souverän und kompetent!
Bis zum nächsten Mal sagt
Ihre
Inés Hoelter
P.S.: Mein Buch “Die Geheimnisse eines charismatischen Auftritts” gibt es jetzt auch als Hörbuchversion. Hören Sie doch einmal hinein!
Guten Tag! Wie schön, dass Sie wieder dabei sind! Es sind bereits einige Tage verstrichen seit dem letzten Eintrag. Man merkt: Die Betriebigkeit kommt langsam zurück. Gut so! :)
Ab heute und in den kommenden Tage beschäftigen wir uns mit der Körpersprache!
Es
lohnt sich für Sie, sich mit Körpersprache zu befassen. Sie
verstehen dann schnell, dass Sie leicht etwas signalisieren, was Sie
eventuell nicht möchten und gleichzeitig, dass Sie leicht etwas
nonverbal vermitteln können, was Ihr Gesagtes kongruent
unterstreicht. Ferner können Sie leichter bei anderen Menschen
ablesen, was gerade in ihnen vorgeht. Sie entwickeln sich so zu einem
empathischen Gesprächspartner. Schauen Sie auf dem Markt was Sie
anspricht. Von Körpersprache-Experten wie Samy Molcho, Joe Navarro
oder Monika Matschnig finden Sie diverse Publikationen zu diesem
Thema. Wir konzentrieren uns hier auf die Gesten, die Sie nutzen
sollten, um als souveräner Redner wahrgenommen zu werden.
Gleichzeitig schauen wir auf die Gesten, die Sie besser vermeiden –
und ich sage Ihnen auch warum. Denn alles, was wir verstehen, können
wir besser behalten. Mit diesen zu vermeidenden Gesten starten wir
dann auch direkt, damit wir uns nicht weiter auf sie konzentrieren.
Sie wissen ja: Energy
flows where attention goes. Wir beleuchten lieber ausführlich die
Posen, die Sie anwenden sollten.
Hinweisen
möchte ich Sie trotzdem noch auf zwei wichtige Sachverhalte:
1.)
Es ist beim Lesen von Körpersprache immer wichtig, den Menschen in
seinem Normalzustand zu kennen und viele Faktoren zu
berücksichtigen. Viele Signale sprechen auch nur in Zusammenhang
mit anderen Signalen eine klare Sprache. Sie vermeiden es also bitte,
Menschen schnell und unbedacht in Schubladen zu stecken, nach
dem Motto: „Ah, er verschränkt die Arme, er findet mich also
unsympathisch bzw. geht auf Distanz!“. Viele Menschen verschränken
ihre Arme, weil sie es bequem finden. Achten Sie also auch in diesem
Beispiel auf viele andere Hinweise, wie etwa: Guckt dieser Mensch
gleichzeitig skeptisch? War er vorher offen in seiner Körpersprache
und jetzt auf einmal verschränkt er seine Arme? etc.
2.)
Bei Körpersignalen geht es nie(!) um richtig oder falsch! Es geht
lediglich um situationsabhängige und -optimierte Körpersprache. Was
im privaten Kontext gewollt und gewünscht sein kann (bspw.
weibliche Flirtposition mit angeschrägtem Kopf und Spiel in den
Haaren, Stand mit überkreuzten Beinen),
kann im beruflichen Kontext zu Missverständnissen führen (in
oben aufgeführtem Beispiel eventuell dazu, dass „frau“
als Flirtobjekt wahrgenommen wird;
hier wäre dann ein gerader Kopf mit festem Stand wichtig).
Gesten,
die Sie besser vermeiden
Damit
Sie nichts kommunizieren, was Sie nicht möchten, sollten Sie einige
Körpersignale versuchen zu vermeiden. Dazu gehören grundsätzlich
alle bereits oben erwähnten Signale, die Angst und Anspannung
signalisieren, also:
flacher, schneller Atem
leises, nuscheliges Sprechen
Augen zu Boden senken und Blickkontakt vermeiden (Tiefstatus!)
unsicherer Stand (von einem Bein aufs andere „hampeln“ u.ä.)
Weitere
Signale, die gemeinhin als unsympathisch bzw. unaufrichtig angesehen
werden sind:
Daumen runter (Steht für Negativität
und wenig Optimismus)
an die Nase fassen (Steht für Abwägen,
Unsicherheit, eventl. sogar Unehrlichkeit)
mit zwei Finger zur Nasenwurzel greifen (Signalisiert
Stress und Angespanntheit)
mit der Hand über die Stirn oder den Nacken reiben
(Signalisiert Abwägen und/oder Druck)
Lippen zusammenpressen (Steht für
Skepsis, Abwägen und/oder Druck)
Auch
diverse Mikromimiken (vergleichen Sie hier Ekman),
wie den Mundwinkel auf einer Seite herunterziehen (Verachtung) oder
Augenbrauen zusammen ziehen (Wut, Aggressivität),
sind problematisch. Da sie nur schnell über das Gesicht huschen,
sind sie meist schwer auszumachen. Doch wenn Sie ein geübtes Auge
haben, nehmen Sie eventuell einige Signale wahr. Diese sogenannten
„Tells“ sollten Sie bei sich selber (wenn möglich)
vermeiden. Sollten Sie sie bei Ihrem Gegenüber feststellen, gilt es,
aufmerksam zu werden. Sie merken dann, dass gerade etwas in eine
nicht gewünschte Richtung läuft. Hier sollten Sie aktiv versuchen,
diese Richtung dann zu ändern.
Denken
Sie immer daran: Menschen sind keine linearen Gleichungen. Wägen Sie
immer ab und schauen Sie sich das Gesamtbild an, bevor Sie urteilen.
Doch allgemein lässt sich festhalten, dass die oben aufgeführten
Gesten allesamt für Stress, Druck oder Frustration stehen.
Sicherlich also keine empfehlenswerten „Tells“
im Job und in Verhandlungen.
Ebenfalls nicht wünschenswert ist aber auch:
übertriebene Theatralik
Große
Gesten und übertriebenes Pathos mögen auf einer Theaterbühne
interessant sein, im Job und in Verhandlungen haben sie meist nichts
zu suchen. Vermeiden Sie es daher, ihre Gesten und Verhaltensweisen
übertrieben aktiv zu gestalten (es sei denn, Sie möchten
„spiegeln“, doch dazu kommen wir später). Wer übertrieben weit
ausholend gestikuliert und jede Aussage nachdrücklich mit
Körpersprache unterstützt, wird (zumindest hierzulande) gerne
schnell als „anstrengend“ erachtet. Apropos „hierzulande“:
Beachten
sollten Sie bitte auch, dass wir hier über Gestiken sprechen, die
gemeinhin in unserem kulturellem Raum so gedeutet und
angesehen werden. Viele Posen und Gesten bedeuten in anderen Kulturen
etwas ganz anderes. In einigen asiatischen Regionen bspw. ist ein
Kopfschütteln gleichbedeutend zu unserem Kopfnicken, steht also für
JA. Wer sich für interkulturelle Unterschiede in der
Kommunikation (und Knigge) interessiert, sollte ein interkulturelles
Training in Erwägung ziehen. Buchbar sind diese bei diversen
Akademien und Bildungsträgern.